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HUESKER Synthetic BV
Kievitsven 108
5249 JK Rosmalen
Nederland

Zum Tragverhalten geokunststoffbewehrter Tragschichten auf vertikalen Traggliedern

Abstract

Die Bemessung Geokunststoffbewehrter Bodenkörper auf vertikalen Traggliedern erfolgt in Deutschland in der Regel mit einem von Zaeske und Kempfert [1] vorgestellten und im Rahmen der EBGEO, [2]. weiterverfolgten Tragwerksmodell Im Rahmen einer Fallstudie über die Nationalstraße N 210 zwischen den Orten Krimpen a/d ljssel und Bergambacht in den Niederlanden werden ausgewählte Ergebnisse einer umfangreichen geotechnischen Überwachung präsentiert und diesen Berechnungsansätzen gegenübergestellt. Der Vergleich zeigt, dass der für die Empfehlung der DGGT gewählte Ansatz mit einem dreiecksförmigen Verlauf der Einwirkungen auf die Bewehrung realistische Ergebnisse liefert. Die Annahme einer konstant verteilten Belastung oder zusätzlichen Berücksichtigung der Bettungsbedingungen der vertikalen Tragglieder erscheint zumindest in diesem Fall zu unsicher. Bei geringen Überdeckungshöhen kann die Gewölbebildung durch erstmalige Verkehrslast gestört werden, so dass ein Anstieg der Membranwirkung zu beobachten ist. Die Auswertung der Erddruckgeber über einen Beobachtungszeitraum von ca. 3 Jahren zeigt einen stetigen Rückgang der Bettungswirkung der Weichschicht, weshalb die etwaige Berücksichtigung bei der Bemessung, zumindest für vergleichbare Baugrundverhältnisse, insofern kritisch zu hinterfragen ist.

Conclusion

Im Rahmen der Baumaßnahme N210 bei Krimpen, Niederlande, konnten wertvolle Messergehnisse gewonnen werden: Bei Berücksichtigung der lokalen Randbedingungen für die Belastung (Straßenverkehr) und die verwendeten Baustoffe (Geokunststoffbewehrung und Schüttmaterial) können demnach Konstruktionen auch mit geringerer Überdeckungshöhe ausgeführt werden als in [2) empfohlen wird. Bei geringen Überdeckungshöhen kann die Gewölbebildung jedoch durch eine erstmalige Verkehrslast gestört werden, so dass eine Umverteilung des Lastabtrags z.B. als Anstieg der Membranwirkung zu beobachten ist. Ein Vergleich von Messergebnissen und Berechnungen zeigt, dass mit der in [2] empfohlenen Vorgehensweise sowohl die Lastumlagerung als auch die Dehnung der Geokunststoffbewehrung zutreffend abgebildet werden können. Die Berücksichtigung eines veränderten Belastungsbildes z.B. nach [5], bei der Ermittlung der Dehnungen hätte im vorliegenden Fall zu einer deutlichen Unterschätzung der Dehnungen geführt. Die Notwendigkeit für eine Anpassung des Berechnungsverfahrens gem. [2] kann aufgrund der vorgestellten Ergebnisse nicht abgeleitet werden. Die Auswertung der Erddruckgeber über einen längeren Beobachtungszeitraum zeigt, dass sich die Bodenbettung zwischen den vertikalen Traggliedern im Laufe der Zeit verändern (reduzieren) kann und ihre planmäßige Berücksichtigung insofern vorsichtig gewählt werden sollte. Insgesamt bestätigt die Auswertung der zum jetzigen Zeitpunkt vorliegenden Messergebnisse die Erwartungen an ein verformungsarmes Gründungsverfahren. Aufgrund vertraglicher Vereinbarungen zur Dokumentation und Qualitätssicherung wird die Datenerfassung über einen langen Zeitraum von wenigsten 20 Jahren weitergeführt.